Fiete ist am 29.10.07 als 5. Baby von 5 um 7.35 Uhr geboren.
Fiete hat von Anfang an die Figur „quadratisch praktisch gut“ gehabt. An ihm ist mir als erstes eine Besonderheit aufgefallen, manchmal saß er einfach vorm Haus auf dem Rasen, hob die Nase in die Luft und es schien, als ob er den Wolken nachschaute – aber weit gefehlt, als ich genau hinsah, konnte ich sehen, wie das kleine Näschen all die Gerüche aus der Luft praktisch aufsaugte. Ah ja, sagte ich mir im Stillen, da haben wir wohl einen Hund mit ausgeprägten Jagdinstinkt in diesem Wurf. Ansonsten war Fiete wie die anderen total lieb, fröhlich, neugierig, total verschmust.
Im Alter von 12 Wochen kam er zu Familie Lorenzen, er wuchs mit Hundeschule, einem Herrchen, das immer mit ihm tobte, und einem Frauchen, das aufpasste, dass er auch ab und zu gehorchte, zu einem schönen Rüden heran. Dann wurde das Frauchen schwer krank und Fiete gab ihr Trost und Liebe. Er hat sich dann auch mit seinem Herrchen zusammen am Sterbetag im Hospiz von ihr verabschiedet.
Nun konnte Fiete nicht mehr bei seinem Herrchen bleiben, weil der den ganzen Tag arbeiten musste……. Da ich die ganze Zeit mit den Lorenzens in Verbindung stand, habe ich unseren kleinen Fiete dann dort abgeholt und so war er wieder bei uns in seinem alten Zuhause. Gleich ist er wieder wie früher mit Mama Dicksche und Nena am Deich lang getobt und so wurde er gut von seiner Trauer abgelenkt. Wir suchten nun für ihn ein neues Zuhause.
Zwischenzeitlich hatten wir viel Spaß mit ihm, aber auch Stress, er zieht wie ein Bersärker an der Leine, und er macht sich einen Spaß daraus, die Schafe hinterm Zaun zu erschrecken. Auch bei anderen Rüden muss man ihn immer im Auge haben. Aber ich hatte ihn ganz gut im Griff, er gehorchte soweit gut.
Eines Tages waren wir schon auf den Rückweg oben auf dem Deich lang, ich hatte Fiete, Dicksche und Nena an die Leine genommen, denn die Schafe grasten links und rechts von uns . Nach em wir die Schafe auf dem Deich schon ein gutes Stück hinter uns gelassen hatten, habe ich Dicksche und Nena los gemacht, denn meine Damen haben kein Interesse an den Schafen. Fiete habe ich noch an der Leine gelassen, bis so 500 m vor zu Hause… da hab ich den Bengel dann auch los gemacht…. In der Annahme er läuft mit den Damen schön gemütlich nach Hause…. und was soll ich Euch sagen?! Macht dieser verfluchte Hund auf der Hacke kehrt, in einen Affenzahn zurück auf dem Deich Richtung Schafe!! Meine Damen -angesteckt von seinem Rennen – auch hinterher – ich meine Beine in die Hand (soweit es noch möglich ist) auch hinterher..
Nena hat sich nach 200 m umgeschaut und ist zu mir zurückgekommen…(Liebes Mädchen – ohne Frauchen geht sie nicht) Dicksche ist so kopflos dann, die kann ich dann auch aus vollem Lauf nicht mehr abrufen. Nena also angeleint, dann die Leine über den nächsten Pfahl geschmissen „Platz!!!“ – Und ich weiter hinter den Hunden her….
Mindestens 1 Km weiter kam mir Dicksche schon mit schuldbewusstem hängenden Kopf entgegen, auch die wurde angeleint, ich ging mit ihr weiter. Auf der Wiese unterhalb des Deiches sah ich Fiete dann – er hatte zwei Schafe von der Herde getrennt und sie standen mit dem Achtersen an dem Zaun gepresst und sahen Fiete unverwandt an , bewegten sich aber kein Stück mehr von der Stelle . Fiete lag vor ihnen auf dem Bauch und hielt sie in Schach. Aus den Augenwinkeln hatte ich schon Hauke, unseren Schäfer, aus dem Haus kommen sehen, nun stand er am Schütt und lachte, währenddessen ich zu Fiete ging, ihn anleinte und nun selber mit hängendem Kopf und schlechtem Gewissen auf den Schäfer zuging.
Hauke sagte „ ich dachte er wäre alleine Ausgebüchst… wo warst Du denn?“ Ich sagte „ Mensch Hauke, ich war fast zu Hause mit den Hunden, habe den Bengel erst dort losgemacht und er ist abgehauen….ich bin auch nicht mehr so schnell wie früher….“
„ Na Ute, da hast Du ja einen perfekten Hütehund, der kann gleich bei den Wettbewerben mitmachen Ha Ha Ha…! Na ist ja nichts Passiert und von den Schafen ist ja auch keine trächtig, in die Hacken Beißen tut er ja nicht.“
Oh man, war mir das peinlich…… wir zogen von Dnnen und ich nahm mir vor, unserem Schäfer ein Naschpacket und einen Sankt Margarethener Schnaps zukommen zu lassen.
Als wir nun dann wieder fast zu Hause waren und wir oben durch die letzte Pforte gehen wollten, haben meine Weiber und Fiete sich das Zoffen angefangen, wer als Erste durch die Pforte geht. Dabei ist mir die Leine von – Natürlich – Fiete aus den Händen geglitten, und was soll ich groß sagen?!!
Er wieder ab und davon, geradeaus zu den Schafen auf diesem Deichabschnitt. Ich habe schnell meine Weiber auf unser Grundstück gebracht und dann ab wieder hinter Fiete hinterher!!
Der hatte nun ein paar Schafe in das Gehege des Schäfers drei Häuser weiter getrieben, ich hin und bekam den Bengel auch gleich zu fassen, da er wieder vor ihnen lag und sie bewachte…
Ich war Schweißgebadet, Fiete nur aus der Puste, und wir gingen nach Hause. Dort habe ich die Hunde ins Haus gelassen und mich selber Trocken gelegt, denn ich musste unbedingt los zur Arbeit.
Fiete hat dann nach ein paar Monaten in Bremen bei Waltraud und Cocker Brenda ein neues Zuhause gefunden, dort in Bremen sind keine Schafe zum Jagen, sie gehen immer schön im Park spazieren. Und Enten Jagen wurde gleich erfolgreich verboten.
Hier am Deich hätte er diesen Jagdtrieb immer wieder gezeigt, ganz einfach, weil er ja erfolgreich war.
Autor : Ute Ramm